Adventskalender? Langweilig! Ein Weihnachtswichtel bringt richtig Schwung in die Adventszeit. Besonders freuen sich Kinder, über Wichtelstreiche, die der Wichtel über Nacht ausführt. Einige Familien laden den Wichtel mit einem „Wichtel-Licht“ ein, sich bei ihnen niederzulassen. U.u. gibt es eine „Wichtelbaustelle“. Wir haben das bisher nicht gemacht. Das Schöne ist, dass deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Man kann ganz individuell mit den Mitteln, die man zu Hause hat kreativ werden. Es muss auch nicht jeden Tag etwas passieren, so ist die Erwartungshaltung bei den Kindern nicht so hoch und der Druck auf die Eltern, täglich etwas umzusetzen. Falls du Briefe an die Kinder schreiben möchtest, diese am besten in sehr kleiner Schrift ausdrucken (natürlich nicht mit einer den Kindern bekannten Handschrift). Die Wichteltür wird in der Nacht zum 01. Dezember aufgestellt und in er Nacht zum 25.12. wieder entfernt, sonst klingelt vielleicht die Polizei.
01. Dezember
Hurra, die Tür ist da! Ob mit Brief oder ohne, die Kinder werden staunen! Bei uns gilt: Weniger ist mehr. ich neige dazu, während der Adventszeit ein ganzes Wichtel-Imperium zu bauen. Am Anfang reicht eine schlichte Tür, um für Herzklopfen zu sorgen.
02. Dezember
Heute liegen an der Wichteltür Baumaterialien, was baut er denn da? Die Beispiele zeigen verschiedene Türen von mir, um zum Bau zu inspirieren, nicht wundern. Du kannst Miniaturen wie Werkzeug, Körbe oder Sitzgelegenheiten selbst herstellen, oder sie bestellen. Als ich vor Jahren mit den Wichteltüren begann, gab es noch nicht so viel Material. Nun findet man vieles im Angebot.
03. Dezember
Der Wichtel hat sich einen Tisch (oder was auch immer) gebaut! Auf dem Tisch liegt ein Zettel. Es ist eine Detekivaufgabe. Die Kinder sollen dem Wichtel 10 Gegenstände aus unterschiedlichen Materialien aus dem Haushalt zusammensuchen.
04. Dezember
Aus den zusammengetragenen Gegenständen hat der Wichtel nachts einen absonderlichen Turm gebaut. Er hat auch alle Schnürsenkel der Schuhe bunt durcheinander verknotet. So ein Frechdachs! Gut, dass es Klettverschlüsse gibt, sonst kämen die Kinder womöglich zu spät zur Kita oder Schule.
05. Dezember
Heute sieht man Back-Spuren vor der Wichteltür. Kleine Fußabdrücke in Mehl sind zu erkennen und Rosinen liegen herum. Ist das ein Schneeengel?
06. Dezember
Heute ist Nikolaustag. Der Wichtel hat für die Kinder viele kleine Kekse gebacken. Wie lieb!
07. Dezember
Auch die Kinder wollten dem Wichtel etwas leckeres hinstellen. Man sieht, dass es ihm geschmeckt hat (Krümel und Reste lassen). Außerdem hat der Wichtel hat eine Schnitzeljagd im Haus arrangiert, mit Hinweisen, die zu einem kleinen Geschenk oder einer Süßigkeit führen.
08. Dezember
Heute bittet der Wichtel die Kinder per Brief um Ihre Weihnachtswünsche, damit er sie an den Weihnachtsmann weiterleiten kann. Das Besteck ist in ungeahnter Weise auf dem Tisch angeordnet.
09. Dezember
Tatsächlich hatte eines unserer Kinder dem Wichtel auf Eigeninitiative ein Bild gemalt. Ich war froh, von meiner Nachbarin eine Miniatur-Staffelei bekommen zu haben, so konnte ich mit einem Bild antworten. Sie hatte passenderweise auch noch Miniaturstifte gebastelt aus kleinen Stöcken. Die Kinder haben aber gemerkt, dass eine Farbe fehlte. Ihre Reaktion: „Mama, die Wichtel können noch besser malen als du!“.
10. Dezember
Merkwürdig, dass in der Küche so viele Geschenke liegen. Was ist da bloß drin? Ach: Unser Müsli, unsere Schüsseln und die Löffel! Schuhe und Zahnbürste sind auch verpackt (bereits benutztes Material verwenden).
11. Dezember
Nachts hat der Wichtel allerlei Dinge vertauscht. Die Zahnbürsten stehen im Kühlschrank usw. Dafür ist der Frühstückstisch schon gedeckt. Jedoch mit mit Miniatur-Geschirr. Wer soll denn so satt werden?
12. Dezember
Huch, die Kinder sitzen morgens schon in Jacken am Frühstückstisch? Zugegeben, es ist etwas spooky. Auch die anderen Familienmitglieder (inklusive Wichtelstreich ausführender Person) werden Augen machen, wenn sie verschlafen das Zimmer betreten. Man nehme die Jacke des Kindes sowie Kissen und/oder Luftballons zum Ausstopfen.
13. Dezember
Der Wichtel beschwert sich, dass es manchmal recht laut ist (in der Tat erinnern sich meine Kinder noch ein Jahr später an diesen Satz im Wichtel-Brief, hatte zuvor überlegt, ob diese pädagogische Maßnahme ok ist). Manchmal schläft der Wichtel noch nicht, wenn die Kinder aufstehen. Er bittet sie, ihm morgens ein Schlaflied zu singen (gerne in Bild und Ton festhalten).
14. Dezember
Der Wichtel hat für die Kinder Überraschungseier bereit gestellt. Blöd nur, dass unter dem Papier keine Schokolade ist, sondern ein hart gekochtes Hühnerei. Außerdem beeindruckt das Wohnzimmer mit einer Kunstausstellung. Sämtliche Werke der Kinder sind aufgehängt. Natürlich auf Wichtelhöhe.
15. Dezember
Der Wichtel scheint nicht da zu sein. Was treibt er nur?
16. Dezember
Es liegen viele Bau- und Bastelmaterialien vor der Wichteltür. Der Wichtel bittet die Kinder, ihm bei der Anfertigung von Weihnachtsdekoration zu helfen. Anleitungen kann man dafür im Miniatur-Format ausdrucken, oder halt Freestyle.
17. Dezember
Der Wichtel hat die Dekoration aufgehängt. Einige Dinge hat er blau angemalt. Überall ist noch Farbe verschmiert. Igitt: auch die Milch aus dem Kühlschrank ist blau (Kind die mit Lebensmittelfarbe gefärbte Milch selbst einschenken lassen)! Kann man die noch trinken?
18. Dezember
Heute Nacht hat der Wichtel den Kindern gute Tricks aufgeschrieben, Z. B. wie man sich merken kann, wo rechts und wo links ist oder wie es gelingt, nicht zu Hauen o.ä. (hilft aber nicht).
19. Dezember
Am Wichtelhaus scheint eine Party gewesen zu sein. Die Kuscheltiere waren eingeladen. Sie liegen zwischen kleinen Gläsern und Konfetti vor der Wichteltür und schlafen. Oder halt ohne Kuscheltiere/Schleicht Tiere o.ä. – war für mich authentischer. Man kann sogar süße Miniatur Bierflaschen usw. kaufen. Die Chips Tüte habe aus einer großen gebastelt und mit getrockneten Paprika-Kernen verstehen.
20. Dezember
Der Wichtel legt Süßigkeiten für die Kinder bereit. Komischerweise sind die Kleidungsstücke der Kinder miteinander verknotet.
21. Dezember
Im Wichtelbrief steht, dass der Wichtel gerne mal mit einem Spielzeugauto fahren würde. Vielleicht könnten die Kinder so nett sein und eines bereitstellen?
22. Dezember
Igitt, im Zimmer sind Reifenspuren. War der Wichtel mit dem Spielzeugauto unterwegs? Es klingelt an der Tür. Der Nachbar beschwert sich, dass nachts in der Wohnung Autolärm zu hören war (ihr habt sicher einen lieben Nachbarn unter euch, der das tun würde?).
23. Dezember
Der Wichtel möchte, dass die Kinder helfen, das Heim Blitzsauber zu putzen. Er hat (in Wichtel-Portionen) Putzmittel rausgestellt mit Anleitung, wofür sie benutzt werden. Es ist viel zu tun, er hat ein riesiges Schwimmbecken aus buntem Verpackungsmaterial hinterlassen (hatte ich aus einer Postsendung, so etwas bitte nicht extra kaufen, sondern improvisieren) und Besteck in Sternenform auf dem Boden verteilt. Das muss alles noch aufgeräumt werden bis morgen!
24. Dezember
Der Wichtel verabschiedet sich vielleicht mit einem Brief oder auf andere Art. Dieses Jahr hinterließ er einen Wichtel aus Lego und ein Glas mit kleinen Münzen, welches eine Freundin beim Schrott-Wichteln eh loswerden wollte. Die Kinder haben sich darüber sehr gefreut, sie lieben ihre voller werdende Schatzkiste. Am Heiligabend kam der Weihnachtsmann in unseren Gemeinschaftsgarten und bestellte noch mal schöne Grüße von den Wichteln, die ihm fleissig helfen.
Bei einigen Familien lebt auch ein Ganzjahreswichtel. Tägliche Wichtelstreiche wären dann wohl etwas zu anstrengend und auch nichts Besonderes mehr. Ich kann wie oben erwähnt sehr empfehlen, nicht täglich Wichtelstreiche zu machen, sondern die Spannung dadurch zu steigern, dass nicht immer Spektakuläres geschieht. Unser Wichtel leben nun wieder im Wald. Auf Spaziergängen halten die Kinder Ausschau. Wo genau wohnt er nun bloß?